Im Duell der beiden Aufsteiger der Westfalenliga 2konnte sich der SC Westfalia Herne mit 4:2 gegen den SV Vestia Disteln durchsetzten. Das am Ende deutliche Ergebnis spiegelte den Spielverlauf laut Herne-Coach Christian Knappmann jedoch nur bedingt wider.
"Wenn ich jetzt hier sitzen würde und sagen würde, dass wir verdient gewonnen haben, dann würde ich lügen", gab der Cheftrainer in der Pressekonferenz nach dem Spiel zu.
Gleich in der siebten Minute ging Westfalia durch Jeron Al-Hazaimeh mit 1:0 in Führung. Nur zwei Minuten später erzielte Alexander Zuk den direkten Ausgleich (9.). Daraufhin entwickelte sich Disteln zur spielbestimmenden Mannschaft, auch wenn klare Torchancen weitestgehend ausblieben.
Häufig wurden Versuche aus der Distanz zu echten Waffen, die in der ersten Hälfte allerdings keinen weiteren Treffer nach sich zogen.
Kurz nach Wiederbeginn schlugen die Gäste dann zu. Erneut traf Alexander Zuk, der sich im eins gegen eins durchsetzte und den Ball daraufhin unten links im Tor der Gastgeber versenkte (49.). Nach zwei vergebenen Hochkarätern von Al-Hazaimeh traf er in der 62. doch noch zum Ausgleich.
Goldenes Händchen
In der 78. Minute kam Maurice Bank bei der Westfalia für Moritz Brüggemann auf dem Platz. Nur drei Minuten später zeigte Bank dann gleich mal seine Joker-Qualitäten, als er einen herein segelnden Freistoß per Kopf im Tor unterbrachte (81.).
Die Herner spielten daraufhin mutiger nach vorne und drückten auf das nächste Tor, bevor Bank in der 84. Minute erneut an einem Treffer beteiligt war. Der Stürmer legte sich den Ball innerhalb des Strafraums entscheidend vor, wodurch Torhüter Philipp Amft nicht den Ball, sondern den Fuß des Stürmers trat und einen Elfmeter verursachte. Al-Hazaimeh durfte seinen Dreierpack daraufhin per Strafstoß vollenden.
"Wir haben es dann nachher geschafft, mit ein paar Harakiri-Umstellungen das Spiel auf unsere Seite zu drehen", erklärte Knappmann. Er gibt auch zu, dass diese Entscheidung durchaus risikoreich war: "Das hätte auch gut und gerne in die Hose gehen können. Das ist mir bewusst gewesen." Allerdings ginge es am Ende "nur darum, irgendwie drei Punkte zu holen".
Herne steht somit nach vier Spielen bei sieben Punkten, was ihnen aktuell Platz vier in der Tabelle einbringt. Der Cheftrainer betonte bereits vor der Saison häufig, dass der Verein in dieser Saison hohe Ambitionen verfolgt.